
Krieg und Frieden in der Kinder- und Jugendliteratur |
22.09.2015 |
Bücher als Zeitzeugnisse, Friedensbotschafter und Hilfestellungen
70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs sind Kinder und Jugendliche nach wie vor mit Krieg und Gewalt konfrontiert. Derzeit sind so viele Menschen wie nie zuvor zur Flucht gezwungen. Von den aktuell mehr als 60 Millionen Flüchtlingen sind die Hälfte noch Kinder und Jugendliche. Aber auch in einem sicheren Land aufzuwachsen heißt nicht, dass man von diesem Notstand unberührt bleibt.
Die Artikel in JuLit 3/2015 zeigen, wie Bücher sich dem Themenkomplex nähern und wie sie Hilfestellung geben können. Prof. Dr. Hubertus Adam, leitender Chefarzt des Martin Gropius Krankenhauses in Eberswalde bei Berlin, betrachtet die Themen Krieg, Flucht und Exil aus der Sicht der Kinder- und Jugendpsychologie und beschreibt, wie Kinder und Jugendliche reagieren, wenn sie mit Gewalt in Berührung kommen. Dr. Christiane Raabe, Direktorin der Internationalen Jugendbibliothek in München, stellt in einem Streifzug durch sieben Jahrzehnte parabolische und phantastische Erzählungen vor, die sich gegen den Krieg wenden. Im Interview mit der Buchhändlerin Katrin Rüger beantwortet der Sachbuchautor Nikolaus Nützel die Frage, ob es eine Altersgrenze für ein ehrliches Gespräch über den Krieg gibt. Dr. Jana Mikota, Oberstudienrätin an der Universität Siegen, beschäftigt sich in ihrem Artikel mit der Frage, wie die Darstellung des Krieges in der Kinder- und Jugendliteratur 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges aufgenommen wird und Dr. Andrea Weinmann, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Jugendbuchforschung der Goethe-Universität Frankfurt am Main, stellt die Erinnerungen von Kriegskindern in den Mittelpunkt ihres Beitrags.
Außerdem bietet die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift des Arbeitskreises für Jugendliteratur e.V. ein Porträt des Autors und Journalisten Martin Schäuble, Kirsten Boie gratuliert PRAESA zum Astrid Lindgren Memorial Award 2015, Manfred Theisen berichtet von einem Autoren-Workshop, den er für IBBY Armenien durchgeführt hat, und Emer O'Sullivan erinnert an den genialen Übersetzer Harry Rowohlt.
Inhaltsverzeichnis JuLit 3/2015
Krieg und Frieden in der Kinder- und Jugendliteratur
FOKUS
Hubertus Adam: Vom Umgang mit Traumata. Wie reagieren Kinder und Jugendliche auf Gewalt?
Christiane Raabe: Es geht um die Kinder. Bücher für den Frieden
Leseprobe:
Katrin Rüger: Der Funke möge zünden. Interview mit dem Sachbuchautor Nikolaus Nützel
Jana Mikota: „Was hat das mit mir zu tun?“ Aktuelle Kinder- und Jugendbücher propagieren eine Aufarbeitung der Vergangenheit
Andrea Weinmann: Als der Krieg zu Ende war. Geschichten vom (Über-)Leben in Trümmern
AUS DER WERKSTATT
Juliane Foth: Reisen, um zu Schreiben. Martin Schäuble im Porträt
FORUM
Jana Wischnewski-Kolbe: Rüttel mich ... Bilderbücher im Zeitalter digitaler Lesewelten
FUNDSTÜCKE
Rezensionen zu: „Kommst du spielen, Frida?“, „Endlich wieder zelten“, „Geschichten von Jana“, „Freunde der Nacht“, „Mein Herz hämmert, dass es wehtut“, „Spielplatz 28“, „Bet empört sich“, „Wasser ist nass“
FACHLITERATUR
Ina Brendel-Perpina: Rezension: „Diskursiv-narrative literale Identitäten von Jugendlichen“
Karen Gröning: Rezension: „Leseförderung in Öffentlichen Bibliotheken“
BUCH AUF - FILM AB
Nicola Bardola: Indianer im Geiste: „Winnetous Sohn“ im Kino
INTERNATIONALES
Kirsten Boie: Der Weg zum Buch. PRAESA zu Gast in der IJB
Manfred Theisen: Perspektivwechsel. Ein Schreibworkshop in Armenien
Doris Breitmoser: Archipel der Vielfalt. Indonesien als Ehrengast der Frankfurter Buchmesse
BERICHTE & NACHRICHTEN
Emer O´Sullivan: Der Sprachverliebte. Nachruf auf den genialen Übersetzer Harry Rowohlt
Cornelia Rosebrock: Werk von großer Strahlkraft. Nachruf auf Bettina Hurrelmann
Marie-Thérèse Schins: Eine prall gefüllte Wundertüte. Das Kinderbuchhaus Hamburg feiert zehnjähriges Jubiläum
JuLit - die Zeitschrift des Arbeitskreises für Jugendliteratur
Viermal im Jahr wendet sich JuLit an alle, denen die Förderung und Vermittlung der Kinder- und Jugendliteratur ein besonderes Anliegen ist: an Einzelpersonen ebenso wie an Institutionen und Fachverbände. Jedes Heft widmet sich mit Artikeln, Interviews, Autorenporträts und Bibliografien einem Themenschwerpunkt. Im letzten Heft des Jahres steht der Deutsche Jugendliteraturpreis mit seinen Preisträgern und der Preisverleihung im Mittelpunkt.
In Werkstattberichten werden Nachwuchstalente aus dem Kinderbuchbereich vorgestellt; relevante Fachliteratur wird in ausführlichen Rezensionen erschlossen. Weitere Schwerpunkte liegen bei internationalen Entwicklungen und Ereignissen, bei den Aktivitäten des Arbeitskreises für Jugendliteratur und seiner Mitgliedsverbände. Berichte aus der praktischen Arbeit der Literaturvermittlung sowie aktuelle Meldungen und Nachrichten runden das Spektrum der Zeitschrift ab. Meinungsvielfalt ist für den Arbeitskreis für Jugendliteratur seit seiner Gründung 1955 prägend. Das Gleiche gilt auch für seine Zeitschrift: JuLit bietet Raum für unterschiedliche Positionen und Forschungsrichtungen, für eine kontroverse und konstruktive Debatte zur Kinder- und Jugendliteratur.
JuLit erscheint vierteljährlich und ist für 9,50 Euro zzgl. Versand erhältlich.
JuLit-Archivrecherche
Auf der Homepage des Arbeitskreises für Jugendliteratur kann anhand von Personennamen, Titeln, Schlagworten, Ausgaben oder Jahrgängen nach Artikeln in allen JuLit-Ausgaben seit 1991 gesucht werden:
www.jugendliteratur.org/julit___archivrecherche-23.html
Gefördert vom:
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend www.bmfsfj.de
Kontakt:
Kristina Bernd
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