
Fußball trifft Kultur |
13.09.2007 |
LITCAM-Projekt in Kooperation mit der Fußballschule der Eintracht Frankfurt
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Projektstart an der Karmeliterschule in Frankfurt am Main |
Zweimal wöchentlich Unterricht und Fußballtraining
Die gegenwärtige gesellschaftliche Entwicklung zeigt, dass erfüllte Schulpflicht nicht automatisch bedeutet, dass alle Schulabgänger ein ausreichendes Bildungsniveau erreicht haben und dass vielen Kindern und Jugendlichen der Zugang zu kulturellen Themen fehlt.
Ziel des Projektes "Fußball trifft Kultur"ist es, Kinder und Jugendliche durch die Teilnahme am Fußballtraining in ihrem sozialen und kommunikativen Verhalten zu fördern und darüber hinaus durch zusätzlichen Unterricht und Aktionen auch das Interesse an Bildung und Kultur zu wecken. Neben normalen Unterrichtsergänzungsstunden sind auch Aktionen geplant wie z. B. ein Besuch der Redaktion der Frankfurter Rundschau, Ernährungstipps von einem Koch und die Präsentation des Lieblingsbuches durch einen prominenten Fußballer.
Zwei Gruppen von je zwölf Jugendlichen im Alter von sechs bis zehn Jahren sowie zehn bis dreizehn Jahren werden gefördert. Das Projekt startete Ostern 2007 mit einem Trainingscamp in der Fußballschule von Charlie Körbel (Eintracht Frankfurt).
Ein Jahr lang erhalten die Kinder zweimal wöchentlich je zwei Stunden Ergänzungsunterricht und Fußballtraining. Ausgenommen sind die Schulferien. Partner-Schule ist die Karmeliterschule in Frankfurt am Main. Der Projektleiter, Benjamin Richter, betreut das gesamte Projekt und ist Ansprechpartner der Kinder und Jugendlichen. Unterstützt wird er von einem Team, das aus zwei Fußballtrainern, Harald Karger und Norbert Nachtweih, und drei Lehrern besteht. Sonderveranstaltungen, wie z. B. der Besuch der Frankfurter Rundschau, werden von den Kooperationspartnern unterstützt.
Für sein Engagement wurde das LitCam-Projekt „Fußball trifft Kultur“ mit dem Titel „Ausgewählter Ort 2007“ von der Standortinitiative Deutschland – Land der Ideen und dem Projektpartner Deutsche Bank geehrt.
Frankfurt Book Fair Literacy Campaign: LitCam
Die Frankfurter Buchmesse startete 2006 den neuen Schwerpunkt ZUKUNFT BILDUNG. In diesem Zusammenhang wurde gemeinsam mit den Partnern UNESCO Institute for Lifelong Learning, Bundesverband Alphabetisierung und Grundbildung e. V. und Deutscher Volkshochschul-Verband e. V. die LITCAM ins Leben gerufen. Die Kampagne will Aufmerksamkeit auf das Problem des (funktionalen) Analphabetismus lenken, Beispiele erfolgreicher Projekte zur Verbesserung der Grundbildung vorstellen, neue Projekte initiieren, eine Plattform zur Diskussion aktueller Trends und neuer Herausforderungen bieten und die Vernetzung der Akteure fördern.
Analphabetismus betrifft nicht nur die Entwicklungsländer
Weltweit gibt es laut UNESCO (Weltbericht Bildung für alle 2007) 781 Millionen erwachsene Analphabeten. Über 70 % aller Analphabeten leben in den ärmsten und bevölkerungsreichsten Ländern der Erde.
Analphabetismus betrifft nicht nur die Entwicklungsländer. Alle Industrienationen kennen das Problem, das Millionen Erwachsene nicht über eine ausreichende Grundbildung verfügen, um den Anforderungen im Beruf oder Alltag zu begegnen und ein selbst verantwortetes Leben führen zu können.
Die OECD beschreibt Literalität heute als „die Fähigkeit, schriftliche Informationen in täglichen Handlungen des privaten Alltags, der Arbeitswelt und allgemeinen Gesellschaft zu verstehen und zu benutzen, um eigene Ziele zu erreichen und das eigene Wissen und Potential zu entfalten“. Mittlerweile zählt auch eine grundlegende Medienkompetenz (Media Literacy) zur Grundbildung.
In Deutschland gibt es laut Schätzungen des Bundesverbandes Alphabetisierung und Grundbildung e. V. mehr als 4 Millionen Erwachsene, die so genannte funktionale Analphabeten sind: Trotz erfüllter Schulpflicht sind sie nicht in der Lage, eine Zeitung zu lesen, ein Formular auszufüllen oder eine Notiz zu schreiben.
Zumeist kommen die Betroffenen aus problematischen Familien und bildungsfernen Haushalten. Sie bekommen keine Unterstützung beim Lernen. Wenn die Grundlagen in den ersten beiden Schuljahren nicht richtig gelernt werden, fällt es immer schwerer, den Anschluss zu halten.
Eintracht Frankfurt Fußballschule
Die Fußballschule der Eintracht Frankfurt wurde im Jahr 2001 von Bundesliga-Rekordspieler Karl-Heinz Körbel gegründet. Seither nahmen rund 4.500 Kinder an den Trainingsangeboten und allen übrigen Fußballschul-Events teil. Ziel der Fußballschule ist es vor allem, Kindern und Jugendlichen im Alter von sieben bis dreizehn Jahren Spaß am Spiel zu vermitteln und deren Integrationsfähigkeit im Umgang mit Gleichaltrigen zu fördern. Das Miteinander steht ganz klar im Vordergrund. Eintracht Frankfurt betreibt mit der Fußballschule auch Imagewerbung, versucht die Fans von Morgen für sich zu gewinnen. Die Organisation der Fußballschule obliegt federführend Karl-Heinz Körbel, der sowohl als Leiter sowie als Chef-Trainer fungiert. Im administrativen Bereich wird er durch Claudia Bosnjak und Maureen Rodrigues unterstützt.
Kontakt:
Karin Plötz
Frankfurter Buchmesse
Email: ploetz@book-fair.com
Benjamin Richter
Eintracht Frankfurt Fußballschule
E-Mail: ftk-info@eintracht-frankfurt.de
Redaktionskontakt: schuster@dipf.de