Meldung

Mainz wird zum Lesestart-Mekka

19.06.2007

Tagung der Stiftung Lesen mit internationaler Beteiligung





Teilnehmerinnen und Teilnehmer der internationalen Lesestart-Tagung in Mainz
Teilnehmerinnen und Teilnehmer der internationalen Lesestart-Tagung in Mainz
Quelle: Stiftung Lesen


Sie heißen „Bücherminis“, „Bücherbabys“, „Buchstart“ oder „Lesestart“ und sprießen wie Pilze aus dem Boden, die Lesestart-Projekte, die es verstreut über ganz Deutschland gibt. In Mainz haben sich jetzt erstmals die Initiatoren von insgesamt 14 solcher Projekte getroffen, die sich für frühkindliche Leseförderung einsetzen. Alle haben das gleiche Ziel: Eltern von kleinen Kindern und Babys darauf aufmerksam zu machen, dass Vorlesen und das gemeinsame Bilderbücher anschauen äußerst wichtig für die kindliche Entwicklung sind. Das macht nicht nur Spaß, sondern stärkt gleichzeitig die Konzentrationsfähigkeit der Kinder und fördert ihre kognitiven Fähigkeiten. Alles Dinge, die sie im Laufe ihres weiteren Lebens so dringend brauchen.



Internationaler Erfahrungsaustausch in Mainz
Die Stiftung Lesen, die mit verschiedenen Partner bereits selbst zwei Lesestart-Projekte, eines im Freistaat Sachsen und eines in Heidelberg, durchführt und im Sommer 2008 die bundesweite Kampagne „Lesestart – Die Lese-Initiative für Deutschland“ startet, hat nun Vertreter vieler regionaler Lesestart-Initativen zu einem Workshop und Erfahrungsaustausch nach Mainz eingeladen, den das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert hat.
„Wir sehen uns gewissermaßen als „Dach“, das die vielen verschiedenen Projekte, die frühkindliche Angebote zur Sprach- und Leseförderung von Familien mit Kleinkindern bereitstellen, umgibt. Darum freuen wir uns sehr, dass so viele Initiativen unsere Einladung zum Erfahrungsaustausch hier in Mainz angenommen haben und sogar Gäste aus Großbritannien, Südtirol, und Flandern/Belgien dabei sind, bei denen es ähnliche Projekte gibt“, erklärt Heinrich Kreibich, Geschäftsführer der Stiftung Lesen. Und Sabine Bonewitz, Lesestart-Projektleiterin der Stiftung Lesen ergänzt: „Wir wollen ein richtiges Lesestart-Netzwerk aufbauen, denn schließlich haben wir alle ein gemeinsames Ziel: Vorlesen und Bilderbücher anschauen in Familien mit kleinen Kindern wieder populär zu machen.“ Das ist auch dringend notwendig, da laut einer Untersuchung des statistischen Bundesamtes nur noch in knapp einem Drittel aller Familien mit Kindern bis zu zehn Jahren regelmäßig vorgelesen wird.

Impulse für die bundesweite Lesestart-Kampagne
Die Ergebnisse des Workshops vom 14. und 15. Juni 2007, der durch ein Impulsreferat von Prof. Dr. Michael Charlton, em. Professor für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie an der Universität Freiburg, eingeleitet wurde, sollen auch in die Entwicklung der großen bundesweiten Lesestart-Kampagne einfließen. Neben der tatkräftigen Unterstützung durch den Verband  Deutscher Maschinen- und Anlagebau e. V. (VDMA), den Ravensburger Buchverlag, vieler Wirtschaftsunternehmen der Druck- und Papierindustrie und u.a. der Bertelsmann-AG oder der DRUPA Messe Düsseldorf erhält diese Initiative nun auch sozialpolitischen Rückenwind. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e. V. (BVKJ) ist bereits seit Januar 2007 Partner der Aktion und nun erweitern der Bundeselternrat und der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband–Gesamtverband die Riege der Projektpartner. „Keine Frage, dass wir eine Kampagne, die das erklärte Ziel hat, kleinen Kindern und ihren Familien Zugang zum Lesen und somit zu einer der wesentlichen Schlüsselqualifikationen unserer modernen Wissensgesellschaft zu vermitteln,  mit allen Kräften unterstützen“, sagt Dr. Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes.

Und Dr. Jörg Vogel, stellvertretender Vorsitzender des Bundeselternrates meint: „Mit „Lesestart - Die Lese-Intitiative für Deutschland“ startet im Sommer 2008 eine Kampagne, die aktiv die Bildungschancen von Kindern verbessert. Wenn Kinder ganz früh in ihrer sprachlichen Entwicklung gefördert werden und mit Büchern aufwachsen, lernen sie später viel leichter Lesen und haben so auch einen wesentlich besseren Schulstart.“

Diese Einschätzung teilen auch alle Teilnehmer der Mainzer-Lesestart-Tagung, die nach dem gegenseitigen Erfahrungsaustausch mit zahlreichen neuen Anregungen für die Praxis nach Hause fahren. Außerdem haben die teilnehmenden Bibliotheksvertreterinnen beschlossen, ihre laufenden Projekte  ab 2008 unter dem Dach der nationalen Kampagne „Lesestart - Die Lese-Initiative für Deutschland“ fortzusetzen.     

Kontakt:
Sabine Bonewitz
Stiftung Lesen
Referat „Familie & Kindergarten“
Tel.: (06131) 28890 - 39
E-Mail: Sabine.bonewitz@stiftunglesen.de

Redaktionskontakt: schuster@dipf.de