
Leipziger Buchmesse 2005 |
22.03.2005 |
Leipzig las, hörte und staunte
Leipzig liest und hört
![]() |
Jugendliche auf der Buchmesse |
Dieter Schormann, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, beurteilte die Buchmesse ebenfalls als vollen Erfolg: „Die Stimmung auf der Leipziger Buchmesse war sehr gut. Ich denke, dass sich diese Zuversicht in den nächsten Monaten auch auf den Buchhandel auswirkt.“
Über 10.000 Quadratmeter für Kinder und Jugendliche
Ein Viertel der Gesamtausstellungsfläche auf der Leipziger Buchmesse war den jungen Lesern gewidmet: Auf mehr als 10.000 Quadratmetern stellten internationale Autoren auf dem Messegelände ihre neuen Bücher vor. Darüber hinaus gab es rund 130 Angebote zum Thema Fortbildung. Bei Europas größtem Lesefest „Leipzig liest“ präsentierten 85 Autoren in 260 Veranstaltungen Literatur für junge Leser.
Geschichten über Geschichte, Wissenschaft und Zukunft
Aus dem aktuellen Anlass „60 Jahre nach dem Krieg“ beschäftigen sich Kinder- und Jugendbuchautoren mit dem Thema Nationalsozialismus. Mirjam Pressler stellte im Zeitgeschichtlichen Forum den Roman „Die Kinder von Bergen-Belsen“ vor. Er entstand aus den Erinnerungen der Hetty Verolme, die 1944 gemeinsam mit ihren Eltern von den Nazis in das Konzentrationslager verschleppt wurde. Auch Hermann Vinke will mit seinem Jugendsachbuch „Das dritte Reich“ junge Leser an das Thema heranführen und erklärt die Ursachen, Wirkungen, Zusammenhänge und Folgen des Dritten Reichs.
Im Rahmen einer Lesung blickte der Norweger Jostein Gaarder, Autor des Bestsellers „Sofies Welt“, in die Vergangenheit zurück. In seinem neuen Roman „Maya oder das Wunder des Lebens“ verfolgt er die spannenden Wege der Evolutionsgeschichte. Hingegen wagt Eirik Newth mit seinem Buch „Abenteuer Zukunft“ einen Blick ins „Morgen“. Der norwegische Autor schilderte, welche faszinierenden Ideen und Modelle unser Leben künftig verändern könnten und welche Trends Zukunftsforscher schon heute erkennen.
Alltagsprobleme und Manga-Comics
Autoren stellten ihre Bücher in Lesungen vor. So sollten die vorgelesenen Geschichten undogmatisch und unterhaltend beim Erwachsenwerden und bei Alltagsproblemen helfen. Liebeskummer, die Trennung der Eltern, Schwangerschaft mit 15 Jahren: Kleine und große Probleme Heranwachsender thematisierten auch die Veranstaltungen im Kinder- und Jugendbuchbereich der Leipziger Buchmesse.
Patricia Schröder beschrieb im Rahmen ihrer Lesung des Romans „Liebe lieber nicht“ die Entwicklung einer Freundschaft, wenn die große Liebe dazwischen funkt. Mit der Vorstellung seiner Geschichte „Wut im Bauch“ griff Manfred Theisen ein hochbrisantes Thema auf: Amoklauf an Schulen. Für welche Verwirrungen Chatbekanntschaften sorgen können, beschrieb Friederike Wilhelmi bei der Vorstellung ihres Buches "Liebe-Chat - Castingsfieber".
Zahlreiche Veranstaltungen rund um das Thema „Comic“ brachten die Stars der internationalen Szene nach Leipzig. Darunter waren zahlreiche „Großmeister“ der Manga-Kunst, die extra aus Japan anreisten.
„Wer liest gewinnt"
Ihre eigenen Werke dagegen lasen Kinder aus Deutschland, Österreich und der Schweiz für das Projekt „Zauberhafte Geschichten“: Die Jungautoren schrieben eine kurze Einleitungs-Geschichte der renommierten Schriftstellerin Rebecca Hohlbein zu Ende. Die besten Arbeiten sind nun als Buch erschienen und wurden auf der Messe vorgestellt
Aktiv wurden Schüler der 5. und 6. Klassen auch beim Quiz „Wer liest gewinnt“. Die Kooperationspartner „Das Telefonbuch“ sowie der Arbeitskreis für Jugendliteratur und der Deutsche Bibliotheksverband richten in diesem Jahr deutschlandweit etwa 50 regionale Wettbewerbe aus. Beim Leipziger Wettbewerb stellten auf der Buchmesse drei Teams ihre Literaturkenntnisse unter Beweis.
Redaktionskontakt: redaktion@lesen-in-deutschland.de