Bericht

Deutscher Lesepreis 2021

22.11.2021

Auszeichnung für nachhaltiges Engagement in der Leseförderung




© Stiftung Lesen
© Stiftung Lesen
Ausschließlich digital wurde der Deutsche Lesepreis in diesem Jahr verliehen. In Videoclips präsentierte Moderator Tim Schreder am 3. November 2021 gemeinsam mit den Lesebotschafterinnen und -botschaftern Mohammadi Akhabach, Jennifer Knäble, Nina Moghaddam, Tijen Onaran und Natalia Rudziewicz die ausgezeichneten Projekte in den Kategorien individuelles Engagement, kommunales Engagement, Sprach- und Leseförderung in Kitas, Leseförderung an Schulen und Leseförderung mit digitalen Medien sowie den Sonderpreis für prominentes Engagement.

50 Projekte und Personen in fünf Kategorien umfasste die Shortlist für den Deutschen Lesepreis 2021. Ausgewählt wurden sie aus rund 400 Bewerbungen aus dem gesamten Bundesgebiet. Der mit insgesamt 25.000 Euro dotierte Deutsche Lesepreis ist eine gemeinsame Initiative der Stiftung Lesen und der Commerzbank-Stiftung und wird seit 2013 für vorbildhaftes Engagement in der Leseförderung verliehen. Er steht unter der Schirmherrschaft von Professorin Monika Grütters, Staatsministerin für Kultur und Medien.
Das Video der Preisverleihung ist abrufbar unter: www.deutscher-lesepreis.de

Die Preisträgerinnen und Preisträger 2021

Herausragendes individuelles Engagement
Der Preis für herausragendes individuelles Engagement zeichnet Einzelpersonen aus, die sich in außergewöhnlicher Weise für die Leseförderung verdient gemacht haben. Dies kann ein aktiver Einsatz als ehrenamtlich Engagierter ebenso sein wie die Initiierung und Umsetzung eigener Ideen zur Förderung der Lesefreude und der Lesekompetenz für unterschiedliche Alters- und Zielgruppen. Die Realisierung muss 2019, 2020 erfolgt oder noch jüngeren Datums sein.
Insgesamt stehen 4.500 € Preisgeld zur Verfügung (Staffelung: 1. Preis 2.000 €, 2. Preis 1.500 €, 3. Preis 1.000 €). Der Preis wird durch die PwC-Stiftung gefördert.

1. Preis: „BOOK A LOOK _ and read my book“
Danny Beuerbach, Leipzig
Der Vorlesefriseur Danny Beuerbach schenkt Kindern einen Haarschnitt, wenn sie ihm während seiner Tätigkeit vorlesen. Ein einfaches Konzept, das Lesebarrieren abbaut und Leselust steigert.
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2. Preis: Instagram-Account „jungs_lesen_eh_nicht“
Johann Waechter, Frankfurt am Main
Mit Buchbesprechungen, Interviews, Veranstaltungstipps, Online-Lesungen, TV- und Live-Auftritten weckt Johann Waechter Interesse an guten Geschichten – und zeigt: Jungs lesen doch!
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3. Preis: „wir Kinder erzählen von Blumen Zaubern und Drachen Besiegen“
Pascal Peifer, Mainz
Pascal Peifer hat Kindern mit Fluchterfahrung geholfen, in einem von ihnen selbst verfassten und gestalteten Buch ihren Gedanken, Hoffnungen und Träumen Ausdruck zu verleihen.
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Herausragendes kommunales Engagement
Der Preis für herausragendes kommunales Engagement zeichnet Kindertagesstätten, Bibliotheken, Vereine, Unternehmen, Universitäten sowie weitere Organisationen und kommunale Träger aus, die sich in außergewöhnlicher Art und Weise für die Leseförderung vor Ort verdient gemacht haben. Besondere Berücksichtigung gilt dabei der Bildung lokaler Netzwerke im Sinne einer institutionsübergreifenden und sich wechselseitig ergänzenden Projektzusammenarbeit. Die Projekte und Ideen können sich an alle Altersstufen und Zielgruppen richten. Die Realisierung muss 2019, 2020 erfolgt oder noch jüngeren Datums sein.
Insgesamt stehen 4.500 € Preisgeld zur Verfügung (Staffelung: 1. Preis 2.000 €, 2. Preis 1.500 €, 3. Preis 1.000 €). Der Preis wird durch den Deutschen Städtetag und die Deutsche Fernsehlotterie gefördert.

1. Preis: Initiieren, fördern, vernetzen – leidenschaftliches Engagement für das Lesen
Freunde der Stadtbücherei Augsburg e.V.
Für das Lesen mobilisiert der Verein die ganze Stadt – mit Erfolg!
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2. Preis: „kicken&lesen Köln“
SK Stiftung Kultur der Sparkasse KölnBonn/Stiftung 1. FC Köln
Mit „kicken&lesen“ begeistern die SK Stiftung Kultur der Sparkasse KölnBonn und die Stiftung 1. FC Köln Jungen der 5. und 6. Klassen für das Lesen, die zuvor wenig Zugang zu Büchern gefunden hatten.
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3. Preis: „VieLeS – Vielfalt im Lehramt und an Schulen“
Zentrum für Lehrer:innenbildung und Schulforschung der Universität Leipzig
Lehramtsstudierende lernen im Klassenzimmer, wie Schüler/-innen Spaß am Lesen entwickeln.
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Herausragende Sprach- und Leseförderung in Kitas
Der Preis für herausragende Sprach- und Leseförderung in Kitas zeichnet Kindertagesstätten aus, die der Vermittlung von Freude an Geschichten und dem Interesse am Lesenlernenwollen in ihrer pädagogischen Arbeit breiten Raum geben. Dazu zählen die Ausstattung der Kindertageseinrichtungen mit Vorlesematerial und Vorleseorten, der alltägliche Umgang mit Geschichten und Büchern, regelmäßige dialogische Vorleseangebote sowie der aktive Austausch der pädagogischen Fachkräfte mit den Kindern und ihren Eltern.
Insgesamt stehen 4.500 € Preisgeld zur Verfügung (Staffelung: 1. Preis 2.000 €, 2. Preis 1.500 €, 3. Preis 1.000 €). Der Preis wird durch FRÖBEL e. V. gefördert.

1. Preis: Kindergarten Holßel in der Stadt Geestland an der Wurster Nordseeküste
Mit einem stimmigen Konzept vermittelt das Team den Kindern ein Gefühl für ihre Herkunft, stärkt sie in ihrer Eigenständigkeit, und Bücher und Geschichten bilden dabei den Dreh- und Angelpunkt.
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2. Preis: Kinder- und Familienzentrum Odenkirchen Mönchengladbach
Den Kindern begegnen Buchstaben, Bilder und Geschichten an nahezu jedem Ort in ihrer Kita. Und (Vor-)Leseförderung funktioniert hier Hand in Hand mit den Eltern – eine Erfolgsformel!
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3. Preis: Waldkindergarten Wurzelhüpfer Rechtenbach, Hüttenberg
Leseförderung steht hier ganz im Zeichen der Natur. Zuhören und Erleben bilden dabei eine untrennbare Einheit, die ihren Ausgangspunkt in der freien Natur und in den vorgelesenen Geschichten hat.
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Herausragende Leseförderung an Schulen
Der Preis für herausragende Leseförderung an Schulen zeichnet schulisches Engagement aus, das die Lesemotivation und Lesekompetenz von Schülerinnen und Schülern mit einem systematisch aufeinander aufbauenden Programm zum Schwerpunkt „Lesen“ entwickelt und stärkt. Darunter fallen fächerübergreifende Maßnahmen in und außerhalb des Unterrichts, die infrastrukturelle Ausstattung der Schulen mit Lesematerial und eigenen Leseorten, der aktive Einbezug der Elternschaft sowie außerschulische Kooperationen.
Insgesamt stehen 4.500 € Preisgeld zur Verfügung (Staffelung: 1. Preis 2.000 €, 2. Preis 1.500 €, 3. Preis 1.000 €). Der Preis wird durch die Arnulf Betzold GmbH gefördert.

1. Preis: Grundschule Kuhstraße, Velbert
Leseförderung hat hier ihren Platz im gesamten Schulalltag: In allen Fächern und an nahezu jedem Ort dreht sich alles um Geschichten, Mitmach-Aktionen und gemütliche Leseecken.
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2. Preis: Lindenschule Grundschule Meerane
Leseförderung wird hier großgeschrieben. Dazu gehören die tägliche Lesezeit, Vorlesen, Buchvorstellungen, Autorenlesungen, Bibliotheks- und Buchhandelsbesuche, Elternarbeit und ehrenamtlicher Einsatz.
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3. Preis: Hermann-Billung-Schule, Soltau
Die „Spur der Literatur“ führt die Kinder der Schule durch das gesamte Schulgebäude bis hinaus auf das Außengelände, in alle Unterrichtsfächer, Freizeitangebote und Arbeitsgemeinschaften.
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Herausragende Leseförderung mit digitalen Medien
Der Preis für herausragende Leseförderung mit digitalen Medien zeichnet Einzelpersonen, Bildungseinrichtungen und weitere Institutionen aus, die die Stärken digitaler Medien und ihren Einfluss auf das Leseverhalten und die Aneignung von Information nutzen, um Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen (neue) Zugänge zum Lesen zu eröffnen. Digitale Leseförderangebote können verschiedene Apps und unterschiedliche Lesegeräte (Smartphone, Tablet, Computer) einbeziehen und eigenständig oder betreut genutzt werden.
Insgesamt stehen 4.500 € Preisgeld zur Verfügung (Staffelung: 1. Preis 2.000 €, 2. Preis 1.500 €, 3. Preis 1.000 €). Der Preis wird durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie die Media Carrier GmbH gefördert.

1. Preis: Stadtbücherei Frankfurt am Main: „Roboter hört mit! – LautLesen 4.0“
Der Roboter Ada weckt die Neugier der Kinder, die sich für Technik und Naturwissenschaften interessieren oder Neues ausprobieren möchten, aber auch jener, die sich scheuen, anderen laut vorzulesen.
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2. Preis: Stadtbibliothek Wuppertal: „Bib4Teens – Jugendredaktion“
Die Bib4Teens-Jugendredaktion garantiert mit authentischen Lese- und Medienempfehlungen von Jugendlichen für Jugendliche eine inhaltliche Auseinandersetzung und Sichtbarkeit inmitten der Zielgruppe.
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3. Preis: Stadtbibliothek Naumburg und Partner: „Ralli Rabe Actionbound“
Mit einer Schnitzeljagd, bei der die ganze Stadt zum Entdeckerterrain wird und nur die richtigen GPS-Daten zum Ziel führen, hat die Leseförderung hier erfolgreich allen Corona-Einschränkungen getrotzt.
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Sonderpreis für prominentes Engagement für Thomas Müller
Leseförderung benötigt Aufmerksamkeit, um ins öffentliche Bewusstsein zu dringen und Unterstützung zu erhalten. Deshalb zeichnet die Commerzbank-Stiftung mit dem Sonderpreis für prominentes Engagement Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus, die zu Leseförderung, Bildung und gesellschaftlicher Teilhabe beitragen.
Der Sonderpreis würdigt das Engagement Prominenter, die mit ihren Aktionen Menschen für das Lesen gewinnen oder mithilfe des Lesens auf gesellschaftlich relevante Themen hinweisen. Über das Thema Lesen und Leseförderung bereichern sie das Zusammenleben von Menschen und helfen, unsere Gesellschaft zukunftsfähig zu machen.
Der Preisträger erhält ein Preisgeld von 2.500 Euro, mit dessen Hilfe ein ausgesuchtes vorbildhaftes Projekt der Leseförderung nachhaltig unterstützt wird.

Der Fußballprofi Thomas Müller engagiert sich langjährig in der Leseförderung von Kindern und Jugendlichen. Als prominenter Lesebotschafter der Stiftung Lesen liest er regelmäßig vor, z.B. am Welttag des Buches, beim Bundesweiten Vorlesetag und am Internationalen Kinderbuchtag. Auch an der Instagram-Kampagne #zuhauselesenchallenge einer Aktion anlässlich des ersten Corona-Lockdowns - hat er sich beteiligt. Mit persönlichen Botschaften auf seinen Social-Media-Kanälen wirbt Thomas Müller immer wieder für das Lesen und Vorlesen. Er erreicht damit ein Millionenpublikum – darunter auch und gerade die, die seine Fürsprache brauchen, um sich an Bücher und das Lesen heranzuwagen.


Kontakt:
Thomas Kleinebrink
Stiftung Lesen
Römerwall 40
55131 Mainz
E-Mail: thomas.kleinebrink@stiftunglesen.de
Tel.: (06131) 28890-17
www.deutscher-lesepreis.de
Redaktionskontakt: schuster@dipf.de