
Bibliothek des Jahres 2018: Schulbibliothekarische Arbeitsstelle der Stadtbücherei Frankfurt am Main |
18.06.2018 |
Medienbildung und Lesekompetenz durch Schulbibliotheken
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In der Schulbibliothek der Friedrich-Fröbel-Schule Frankfurt am Main Foto: Alexander Habermehl |
Mit der Schulbibliothekarischen Arbeitsstelle (sba) der Stadtbücherei Frankfurt am Main wird eine bundesweit einmalige Servicestelle einer Stadtbücherei ausgezeichnet, deren Konzept für Kommunen im In- und Ausland Modellcharakter hat. 1974 gegründet, war die sba bundesweit eine der ersten Einrichtungen ihrer Art. Mit starker kommunalpolitischer Unterstützung - die Investition in Schulbibliotheken ist Teil der Initiative „Zukunft für Frankfurter Kinder sichern“ - organisiert sie einen weiter wachsenden Verbund von derzeit 111 Schulbibliotheken und erreicht rund 57.300 Schülerinnen und Schüler. Sie ermöglicht Kindern - unabhängig vom individuellen sozialen oder familiären Bildungshintergrund - in ihrem Schulalltag einen selbstverständlichen Zugang zu Wissen, Information und Literatur.
Bildungspolitisches Signal für professionelle Schulbibliotheken
Die Bibliothek wurde einstimmig aus einem exzellenten Bewerberfeld ausgewählt. Die Jury unter Vorsitz des dbv-Bundesvorstandsmitglieds Andrea Krieg würdigte mit dieser Entscheidung, dass sich die sba nachhaltig für qualitätsvolle und professionelle Standards einsetzt, die den Raum, das Medienangebot und die Medienbildung der Schulbibliotheken definieren. Als Partner der Schulen kooperieren Schulbibliotheken zukunftsorientiert bei den Kernthemen Medienbildung und Leseförderung.
„Diese Entscheidung ist auch ein klares Bekenntnis zur schulbibliothekarischen Arbeit sowie ein deutliches bildungspolitisches Signal für professionelle Schulbibliotheken, die Chancengleichheit, Integration und Teilhabe fördern“, so Barbara Lison, Bundesvorsitzende des dbv. Sie führt weiter aus: „Die Leistungen der Schulbibliotheken im Bildungssystem, ebenso wie die Rolle, die in diesem Kontext die Stadtbibliotheken als Bildungspartner haben, müssen endlich auch in Deutschland öffentlich erkannt und von den politischen Entscheidungsträgern besser unterstützt und anerkannt werden.“
„Das von der Stadtbücherei entwickelte Projekt iPäd integriert digitale Medien in die Bibliothekspädagogik. So kann durch die eingesetzten interaktiven Apps die Lust aufs Lesen gestärkt werden. Damit unterstützt das Format die Frankfurter Schulen dabei, die digitalen Kompetenzen und das eigenständige Lesen von Schülerinnen und Schülern zu verbessern“, erklärt Dr. Ekkehard Winter, Geschäftsführer der Deutsche Telekom Stiftung und Mitglied der Jury.
sba berät und unterstützt alle Frankfurter Schulen
Mit ihrer Konzentration auf die heranwachsende Generation und einem überzeugenden Gesamtkonzept konnte die sba in der Jury punkten. Die Stadtbücherei organisiert in der sba mit 17,5 Personalstellen einen flächendeckenden Verbund von zurzeit 111 Schulbibliotheken, die definierten Qualitätsstandards in drei Handlungsfeldern (Raum, Medien und Leseförderung/Medienbildung auch mit digitalen Elementen) genügen müssen. 450 professionell geschulte Ehrenamtliche garantieren die Arbeit in den Schulbibliotheken.
Die sba bietet für alle Frankfurter Schulen Beratung rund um Einrichtung, Konzept und Organisation von Schulbibliotheken an. Zudem gibt sie mit den Frankfurter Praxisbausteinen Handreichungen zur Förderung der Lese-, Informations- und Medienkompetenz heraus. Für Lehrerinnen und Lehrer, Ehrenamtliche und Honorarkräfte bietet sie akkreditierte Fortbildungsangebote, wie den Basiskurs Schulbibliothek. Alle Frankfurter Schulen profitieren von den Angeboten zur Leseförderung, wie dem Frankfurter Bücher-Rucksack oder Leseförderung aus dem Koffer. Darüber hinaus erhalten die 111 Verbundbibliotheken zentrale Serviceleistungen, wie z. B. die Medienbeschaffung und -einarbeitung oder die Anbindung an den Online-Katalog. Mit dem Vor-Ort-Service kommen die Schulbibliothekarinnen und -Bibliothekare der sba auf Zeit in die verschiedenen Bibliotheken, um sie im laufenden Betrieb zu unterstützen oder Veranstaltungen durchzuführen. Zusätzliche Leseförderaktionen wie beispielsweise der „LeseHerbst“ in Schulbibliotheken werden in den Verbundbibliotheken durchgeführt. Kreative Leseförderaktivitäten auch mit digitalen Medien werden ergänzt durch Einheiten zur Förderung der Recherchekompetenz in Print- und Onlinequellen.
Die sba arbeitet eng mit anderen städtischen Ämtern, Frankfurter Verlagen und Initiativen zusammen. Sie ist Mitglied in der dbv-Kommission „Bibliothek und Schule“ und dem Forum Schulbibliothek, einem Netzwerk verschiedener hessischer Institutionen und Verbände, die landesweit kooperieren. Ihre Konzepte präsentiert die sba auch auf Fachtagungen im In- und Ausland.
Bewertungskriterien und Jury
Alle nominierten Bibliotheken wurden nach folgenden Kriterien bewertet: die Qualität und Innovation der bibliothekarischen Arbeit, ihr kreativer Einsatz von digitalen Möglichkeiten, ihre Zukunftsorientierung, ihre nachhaltige Wirkung, ihre attraktiven Serviceleistungen, ihre medienwirksame Öffentlichkeitsarbeit, ihr internationales Engagement und ihre lokale, regionale und internationale Vernetzung. Die Jury setzt sich zusammen aus Vertreterinnen und Vertretern des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, der Kultusministerkonferenz, des Deutschen Städtetages, der Deutsche Telekom Stiftung, des Dachverbandes Bibliothek & Information Deutschland und des Deutschen Bibliotheksverbandes.
Kontakt:
Schulbibliothekarische Arbeitsstelle der Stadtbücherei Frankfurt am Main
Hasengasse 4
60311 Frankfurt am Main
Tel.: (069) 212 35649
Fax: (069) 212 43216
E-Mail: sba@stadtbuecherei.frankfurt.de
www.stadtbuecherei.frankfurt.de/sba
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