
„Ein Ort zum Lesen“ erinnert an die Bücherverbrennung 1933 |
07.05.2014 |
Bücherregal und Stuhlinstallation auf dem Bebelplatz in Berlin
![]() |
Ein Ort zum Lesen 2013 © J.Breiter / K.Cappelen |
Eine von 30 Stühlen eingefasste Regalskulptur mit Werken der von den Bücherverbrennungen im Jahr 1933 betroffenen Autorinnen und Autoren soll als Denkanstoß dienen, die Erinnerung an die Geschehnisse vor 81 Jahren wachzuhalten. Die Bücher aus der Regalskulptur können vor Ort gelesen oder nach dem Prinzip des Bookcrossings (www.bookcrossing.com) mitgenommen werden. Es können auch Bücher von Autorinnen und Autoren, die von den Ereignissen der Bücherverbrennungen betroffen waren, eingestellt werden. Die Regalskulptur kehrt nach dem 10. Mai wieder in den Eingangsbereich der juristischen Fakultät zurück, sodass dort auch noch zu einem späteren Zeitpunkt Bücher entnommen, eingestellt oder getauscht werden können.
Die Installation „Ein Ort zum Lesen“ wurde von Jürgen Breiter und Katja Cappelen privat initiiert und seit 2009 jeweils am 10. Mai durchgeführt. In den vergangenen Jahren luden rote, orangene und graue Stühle mit jeweils einem Werk aus der Liste der verbrannten Bücher Passanten und Besucher dazu ein, einen Moment zu verweilen und sich mit der Literatur der Schriftstellerinnen und Schriftsteller zu beschäftigen, deren Bücher genau an diesem Ort 1933 verbrannt wurden. Im vergangenen Jahr wurde die Stuhlinstallation durch eine Regalskulptur im Eingangsbereich der juristischen Fakultät erweitert. Die Regalskulptur ist das ganze Jahr über zugänglich und wird in Zusammenarbeit mit Akteurinnen aus dem Bookcrossing-Netzwerk, die den Bücherbestand pflegen und auffüllen, betreut.
In diesem Jahr bildet die Regalskulptur zum ersten Mal den Mittelpunkt der Stuhlinstallation auf dem Bebelplatz. Mit einer kleinen Bibliothek im Stadtraum wollen die Initiatoren und ihre Partner die von den Ereignissen der Bücherverbrennung betroffenen Autorinnen und Autoren und ihre Werke genau an dem Ort, an welchem der Versuch unternommen wurde, diese Werke für immer zu vernichten, in lebendiger Erinnerung halten.
Kontakt:
Jürgen Breiter
Urban Curator, Strategie- und Konzeptentwicklung
Tel.: 0176 20662429
Mail: jbreiter@einortzumlesen.de
Katja Cappelen
Projektmanagerin
Tel.: 0176 77643262
E-Mail: kcappelen@einortzumlesen.de
Weitere Informationen:
Redaktionskontakt: schuster@dipf.de